Als Piercer/-in bringt man, soviel dürfte klar sein, Piercings und andere Schmuckstücke an verschiedenen Körperstellen anderer Menschen an. Doch es gehört mehr zu diesem Beruf als das eigentliche Stechen. Schon lange vor dem Eingriff führt man Beratungsgespräche mit dem Kunden, klärt ihn über die anfallenden Kosten und mögliche gesundheitliche Risiken auf. Auch mögliche Allergien müssen bedacht und somit das richtige Material ausgewählt werden. Auch das Alter des Kunden gilt es in Erfahrung zu bringen, denn Minderjährige dürfen nur mit elterlicher Erlaubnis gepierct werden.
Auch nach dem Eingriff muss der Patient umsorgt werden, seine Wunde gereinigt und er mit umfangreichen Pflegehinweisen nach Hause geschickt werden.
Wie ist das Gehalt als Piercer/-in in Deutschland?
Das Gehalt liegt Deutschlandweit durchschnittlich zwischen 1.900-,€ und 2.400-,€ Brutto pro Monat bei einer 40 Arbeitsstunden-Woche und variiert abhängig von Berufserfahrung, Ausbildungsgrad, Betriebsgröße und Bundesland. Am besten bezahlt werden Piercer/-innen in Hamburg, Hessen und Barden-Württemberg und am wenigsten Gehalt bekommt dieses Berufsfeld in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
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Der Weg zum/-r Piercer/-in: Die Ausbildung
Piercer/-in ist in Deutschland kein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf, daher sind auch Inhalte und Zugangsvoraussetzungen nicht einheitlich festgelegt. Zur Erlangung der benötigten Kenntnisse gibt es Lehrgänge und Workshops, es empfiehlt sich aber zusätzlich von einem erfahrenen Piercer/-in in einem Studio zu lernen – das kann zwischen einem und zwei Jahren dauern, ist aber wichtig, denn das Piercen ist ein schwieriges Handwerk, bei dem viel schief gehen kann. Und wenn das passiert, kannst du als Piercer/-in unter Umständen haftbar gemacht werden. Nach erfolgreichem Abschluss von Workshops und Ausbildung hält man ein Zertifikat und schon etwas Berufserfahrung in den Händen, womit man sich dann in Piercing- und Tattoostudios bewerben oder den Gang in die Selbständigkeit antreten kann.
Benötigte Kenntnisse und Fähigkeiten
Als Piercer/-in muss man vor allem eigenverantwortlich und, ganz wichtig, hygienisch arbeiten können. Aber auch ein freundliches, offenes Auftreten und emphatische Fähigkeiten sind notwendig, denn oft gehört es auch zu deinen Aufgaben, Kunden die Angst vor Schmerzen zu nehmen. Auch respektvoll solltest du mit Kunden umgehen können, denn viele lassen sich eben nicht nur die Lippe oder das Ohr piercen, sondern auch intime Körperregionen. Um den Eingriff optimal zu gestalten, benötigst du zudem Geduld und eine ruhige Hand.
Arbeitsumfeld
Piercer/-innen arbeiten in Tattoo- und Piercingstudios, daher sind sie oft auch des Tätowierens mächtig. Die Arbeitsumgebung ist sehr steril, alles muss stets desinfiziert werden, um die Gesundheut des Kunden zu schützen. In diesem Beruf verfügt man über geregelte Arbeitszeiten und viel Kundenkontakt. Da die Gesundheit des Kunden von einem abhängt, handelt es sich auch um einen sehr verantwortungsvollen Job. Weiterbildungs- und Aufstiegschancen gibt es vor allem in die selbstständige Richtung, beispielsweise als Eigentümer eines Studios.