Industriekletterer/-innen werden immer dann gebraucht, wenn es nicht möglich ist von einem handelsüblichen Gerüst oder Kran aus zu arbeiten. Jeder Einsatz wird vom Industriekletterer sorgfältig vorbereitet. Es müssen die richtigen Sicherheitstechniken ausgewählt, die Ausrüstung auf Schäden geprüft und die Absturzsicherung angebracht werden. Hierbei muss auch auf andere möglichen Risiken, wie z.B. die Veränderung der Wetterlage geachtet werden.
Der Industriekletterer hat eine vielfältige Liste an Aufgaben die zu seinem Tätigkeitsbereich gehören. Die Aufgaben gehen über Fenster- und Fassadenreinigung über Wartungen und Reparaturarbeiten bis zu Großplakatierungen, Kletterkursen und Weiterbildungen für Sportkletterer. Welche Arbeit genau ausgeübt wird, hängt von der später gewählten Branche ab. So sind z.B. Wartungen an Windrädern und Hochhäusern oder das Anbringen von Plakaten typische Aufgaben. Hierbei werden in erster Linie handwerkliche Arbeiten verrichtet. Industriekletterer werden auch angefragt für Höheninstallationen bei Kunst- und Kulturveranstaltungen. Sie führen auch Baumschnittarbeiten, sowie Rettungsarbeiten durch.
Wie ist das Gehalt als Industriekletterer/-in in Deutschland?
Das Gehalt liegt Deutschlandweit durchschnittlich zwischen 2.800-,€ und 4.000-,€ Brutto pro Monat bei einer 40 Arbeitsstunden-Woche und variiert abhängig von Berufserfahrung, Ausbildungsgrad, Betriebsgröße und Bundesland. Am besten bezahlt werden Industriekletterer/-innen in Hamburg, Hessen und Barden-Württemberg und am wenigsten Gehalt bekommt dieses Berufsfeld in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
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Der Weg zum/-r Industriekletterer/-in: Die Ausbildung
Der direkte Weg zum Industriekletterer über eine Ausbildung ist momentan noch nicht möglich. Man kann in den Beruf allerdings mit einer Ausbildung im Handwerk, wie beispielsweise Anlagenmechanik, Industriereiniger oder Industriemechatroniker einsteigen. Die Weiterbildung findet hier an Berufskletterschulen statt die zu verschieden Thematiken Schulungen anbieten. Hier werden verschiedene Grundkenntnisse beigebracht, wie beispielsweise gesetzliche Bestimmungen, Knotenkunde, Materialwissenschaft, Seilschutz und verschiedene Standardrettungstechniken und Befestigungen. Man lernt auch etwas über das Anbringen von Abseilgeräten, Arbeitsschutz, Klettertechniken und Fortbewegungsmöglichkeiten.
Nach dieser Weiterbildung, die normalerweise zwei bis drei Wochen dauert, bekommt man ein offizielles Zertifikat des Fach- und Interessenverbandes für seil-unterstützte Arbeitstechniken e.V. (FISAT). Dies stellt eine berufsgenossenschaftliche Ausbildung dar.
Benötigte Kenntnisse und Fähigkeiten
Es ist wichtig, dass der Industriekletterer keine Probleme mit Arbeit in Höhen hat und dementsprechend auch schwindelfrei sein. Man sollte auch handwerkliches Geschick mit sich bringen, zusammen mit einer ruhigen Arbeitsweise und Geduld, da sonst Risiken verstärkt werden können. Obendrauf ist es wichtig ein Bewusstsein für Sicherheit zu haben und Zuverlässigkeit mit sich zu bringen. Hierbei sollte man auch Verantwortungsbewusstsein haben und Teamfähig sein. Das Wichtigste an dem Job ist allerdings die körperliche und geistliche Fitness. Dementsprechend, brauch man eine arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchung sowie den Nachweis eines Erste-Hilfekurses. Eine Belastbarkeit mit Staub, Rauch, Gerüchen und Lärm sollte man auch vorweisen.
Arbeitsumfeld
Als Industriekletterer kann man angestellter werden in einem Unternehmen das sich in gerüstlose Höhenarbeit, Windkrafttechnik oder beispielsweise Höhenreinigung spezialisiert. Es ist auch möglich in der Forstwirtschaft zu arbeiten oder in einem Plakatierungsunternehmen. Zusätzlich kann sich ein Industriekletterer auch selbständig machen und Wartungsarbeiten oder Reinigungsarbeiten anbieten. Hierbei findet die Arbeit meist im freien statt, wobei man hier Hitze, Kälte, Regen und Wind ausgesetzt wird.